Passive Solar Design Innovationen

Tageslichtlenkung und -steuerung

Innovative Verglasungen

Innovative Verglasungen sind ein Schlüsselfaktor in der passiven Solartechnologie. Spezialglas mit selektiver Beschichtung und hoher Wärmedämmung lässt sichtbares Licht in den Raum, reduziert jedoch unerwünschte Wärmegewinne. Eingesetzte Fenster sowie großflächige Glasfassaden werden dadurch zu effektiven Sonnenkollektoren und Lichtquellen. Einige Systeme nutzen elektrochrome oder thermochrome Schichten, die sich je nach Sonnenintensität automatisch verdunkeln oder aufhellen können. So wird einerseits eine Überhitzung verhindert und andererseits ein natürlicher Lichteinfall sichergestellt. Die ständige Weiterentwicklung dieser Technologien sorgt dafür, dass immer größere Fensterflächen möglich werden, ohne Energieverluste hinzunehmen.

Intelligente Lichtlenksysteme

Intelligente Lichtlenksysteme repräsentieren den nächsten Evolutionsschritt der passiven Tageslichtsteuerung. Sie bestehen aus reflektierenden Lamellen, Prismen oder lichtlenkenden Folien, die gezielt Sonnenstrahlen ins Gebäudeinnere einbringen. Über Sensoren erkennen sie Sonnenstand und Lichtverhältnisse und passen ihre Ausrichtung automatisch an. Der Verlauf der Sonne wird nachgeführt, sodass zu jeder Tageszeit und Jahreszeit ein optimiertes Lichtniveau erreicht wird. So entstehen Räume, die zu jeder Zeit hell und angenehm ausgeleuchtet sind, während zugleich blendende Effekte vermieden werden. In Kombination mit smarten Haussteuerungen lassen sich diese Systeme flexibel den individuellen Bedürfnissen anpassen.

Dynamische Verschattungslösungen

Dynamische Verschattungslösungen sind entscheidend für die passive Temperaturregulierung von Gebäuden. Sie umfassen außenliegende Jalousien, bewegliche Lamellen oder textiler Sonnenschutz, der auf Sonneneinstrahlung und Außentemperaturen reagiert. Sensoren erfassen Sonnenstand und Lichtintensität und steuern die Position der Verschattungselemente automatisch. Dadurch wird ein Überhitzen der Räume an heißen Tagen verhindert, während im Winter die Wärme der Sonne maximal genutzt werden kann. Die Anpassungsfähigkeit dieser Systeme ermöglicht ein ausgewogenes Raumklima und reduziert den Bedarf an aktiven Kühl- oder Heizsystemen deutlich.

Wärmespeicherung und -verteilung

Thermische Speichermassen

Thermische Speichermassen wie Beton, Lehm oder spezielle Phase-Change-Materials (PCM) speichern tagsüber aufgenommene Sonnenwärme und geben sie nachts langsam wieder ab. Durch ihre hohe Wärmekapazität gleichen sie Temperaturspitzen aus und machen eine kontinuierlich angenehme Raumtemperatur möglich, selbst wenn die Außentemperaturen stark schwanken. Neue Materialien wie mit Graphen angereicherte Speichermassen bieten eine verbesserte Leistungsfähigkeit bei geringerer Masse. Ihre Integration in Fußböden, Wände oder Decken eröffnet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und ist gerade in dicht bebauten Stadtgebieten eine energie- und platzsparende Lösung zur Optimierung passiver Solarkonzepte.

Gebäudestruktur und -orientierung

Die gezielte Südausrichtung von Gebäuden ist ein Grundpfeiler des passiven Solardesigns. Große, nach Süden gerichtete Fensterflächen lassen im Winter maximale Sonneneinstrahlung zu, während im Sommer Verschattungslösungen die Überhitzung vorbeugen. Die Menge und Position der Fenster werden auf den Raumbedarf abgestimmt und so gewählt, dass das Sonnenlicht optimal in den Innenraum gelangt. Gleichzeitig werden Wärmeverluste durch zusätzliche Dämmmaßnahmen auf ein Minimum reduziert. Moderne Planungstools ermöglichen eine präzise Simulation, sodass bereits vor Baubeginn die besten Standorte für Fenster und Öffnungen bestimmt werden können.
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